Das Ende einer seltsamen Saison

Eine weitere Museums- und Touristensaison liegt hinter uns. Es war keine normale Zeit in unserer Einrichtung, und ihr Verlauf wurde durch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie bestimmt. Pläne konnten nicht realisiert werden und wir mussten kontinuierlich auf die sich ändernde Situation reagieren.

Es genügt zu sagen, dass wir unsere Türen leider nicht wie jedes Jahr im April, sondern erst am 23. Mai für Besucher öffnen konnten. Erst im Juni kamen die ersten Touristen. Im ersten Halbjahr wurden wir sage und schreibe von nur 919 Personen besucht (gegenüber über 5.000 im gleichen Zeitraum des Jahres 2019)! Die Situation wurde in der zweiten Jahreshälfte gerettet, als im Juli und August trotz aller Widrigkeiten 4.638 Menschen in der Bastion Philipp erschienen. Dies hat es unsere (auch finanziellen) Verluste zumindest teilweise gemindert. 2020 ist das erste Jahr, in dem wir nach mehreren Jahren systematischer Zuwächse leider einen Rückgang der Besucherzahlen verzeichnen mussten. 7.722 Touristen gegenüber 12.835 im Jahr 2019, ein Rückgang von 40% ...Hierbei zählten wir nicht Menschen, die bei den von uns organisierten Veranstaltungen in der Altstadt aufgetaucht sind (Eröffnung der Waffenausstellung, Jahrestag des Endes der Kämpfe um Kostrzyn, Treffen der Entdecker „Kessel voll Geheimnisse“) oder sich einfach nur diesen besonderen Ort zu Fuß erschließen. Das sind zusätzliche mehrere Tausend. 70% der Besucher sind polnische Staatsangehörige, 30% Ausländer (darunter deutsche Staatsbürger als seit Jahren größte Gruppe). Leider ist ein derart signifikanter Rückgang pandemiebedingt auf das Fehlen organisierter Busgruppen zurückzuführen: die überwiegende Mehrheit hat im Laufe des Jahres die Buchung gestrichen und auf den Besuch verzichtet.Trotzdem betrachten wir dieses Jahr nicht als verloren. Ein Gesamtüberblick wird zum kommenden Jahreswechsel verfügbar sein, aber uns ist bewusst, dass wir das Jahr 2020 „mit einem blauen Auge“ beenden werden. Touristen sind ab Frühjahr wieder zur Entdeckung unseres Museums eingeladen. Wir glauben, dass die tobende Pandemie bis dahin unter Kontrolle gebracht sein wird. Und natürlich sind auch die Einwohner von Kostrzyn herzlich eingeladen, zu jeder Jahreszeit durch das Areal der einstigen Altstadt zu spazieren. Hier lässt sich zwischen der Oder und den Stadttoren immer etwas Neues entdecken und viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln.