Und genau dort wurden während des Aushebens der Fundamente menschliche Knochen entdeckt. Dadurch konnte man eines der vielen Gräber finden, in denen Opfer dieses blutigen Gemetzels bestattet wurden. Auf der Grundlage einer Genehmigung der Denkmalpfleger in Gorzów Wielkopolski begannen die archäologischen Untersuchungen unter der Leitung des Archäologen Krzysztof Socha aus unserem Museum. Aufgrund des schlechten Zustands der menschlicher Überreste und des Durchtrennens des Gräberfeldes ist es schwierig, die Anzahl der dort bestatteten Soldaten eindeutig zu bestimmen. Innerhalb der letzten Jahre wurde lediglich ein preußischer Soldat gefunden. Wir gehen derzeit davon aus, dass sich in dem jetzt freigelegten Grab einst fünfzehn Soldaten befanden. Die meisten Gefallenen waren preußische Soldaten, einer von ihnen mit Sicherheit ein Österreicher. Russische Uniformknöpfe wurden auch im Grab gefunden. Alle diese Details wurden in einem Journal sorgfältig registriert - insgesamt waren es 292 Gegenstände.
Außerdem fanden sich ein Siegel und zwei Münzen. Nur eine von ihnen, ein holländischer Gold-Dukat aus dem Jahre 1742 - wurde bisher identifiziert. Er wurde in der Nähe des Beckens eines der Soldaten gefunden, was darauf hindeuten könnte, dass er -verschluckt worden war und sich in den Eingeweiden des gefallenen Soldaten befand (es wurden keine Materialspuren gefunden). Die zweite Münze, mit einem Durchmesser von ca. 32 mm, ist eine Silbermünze, deren Identifikation derzeit nicht möglich ist. Neben den beiden oben genannten Forschern waren auch Mitarbeiter der Abteilung Anthropologie der Universität für Lebenswissenschaften in Breslau und der Abteilung für forensische Genetik der Pomorski Uniwersytet Medyczny (Pomeranian Medizinische Universität ) in Stettin, sowie Freiwillige aus den mit uns zusammenarbeitenden Verbänden beteiligt. An dieser Stelle möchten wir dem Eigentümer des Grundstücks danken, der die geeigneten Schritte unternahm, um sich mit den entsprechenden Museen in Verbindung zu setzen und so die Recherche überhaupt erst zu ermöglichen.
Ein ausführlicher Bericht über die jetzt abgeschlossenen Arbeiten kann auf Facebook auf dem Schlacht-Fanpage von Kunowice 1759 nachgelesen werden. Bald werden wir die archäologische Untersuchung eines anderen Schlachtfeldes aus dem Siebenjährigen Krieg in Angriff nehmen. Wir werden Sie über die Details informieren.
Foto Ryszard Dubik und Krzysztof Socha.