Treffen der Denkmalpfleger in Küstrin

Das Jahr 2018 ist das Europäische Jahr des Kulturerbes. In diesem Zusammenhang fand im ganzen Land eine Reihe von Veranstaltungen statt, bei denen der Wert des Erbes für heutige und zukünftige Generationen hervorgehoben wurde. Im Rahmen der Feierlichkeiten kam es am 13.12. in Küstrin zu einem ersten Arbeitstreffen von polnischen und deutschen Denkmalpflegern.

An dem Treffen nahmen die wichtigsten Konservatoren aus fast allen Woiwodschaften unseres Landes (einschließlich der Woiwodschaften Mazowieckie, Podkarpackie, Śląskie, Świętokrzyskie, Pomorskie, Opolskie, Zachodniopomorskie und Dolnośląskie) sowie vieler deutscher Länder (u. a. Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Berlin) teil. Die Wahl von Küstrin war kein Zufall: die Denkmalpflegerin der Woiwodschaft Lubuskie, Frau Dr. Barbara Bielinis-Kopeć, wählte als Organisator des diesjährigen Treffens unsere Stadt und das Museum aus, um die Auswirkungen der Zusammenarbeit zwischen lokalen Verwaltungen und Erhaltungsdiensten präsentieren zu können. Der Arbeitsteil des Treffens fand im Rathaus unter Beteiligung des Bürgermeisters von Kostrzyn Andrzej Kunt, des Bürgermeisters von Seelow, Jörg Schröder und des Direktors des Museums der Festung Ryszard Skałba statt. In diesem Teil des Treffens stellte der Bürgermeister Andrzej Kunt die Errungenschaften der Stadt auf dem Gebiet der Rettung von Denkmälern vor. Auch die in beiden Ländern geltenden Schutzsysteme für Denkmäler und die Hauptprobleme der Erhaltungsdienste wurden präsentiert . Als Experten sprachen Prof. Dr. hab. Jakub Lewicki - Denkmalpfleger der Woiwodschaft Mazowieckie - und Dr. Markus Harzenetter - Vorsitzender des Verbandes deutscher Denkmalpfleger. Während der Diskussion gaben beide Parteien ausführliche Erklärungen ab. Direktor Skałba fragte unter anderem nach den legalen Möglichkeiten einer Finanzierungshilfe bei der Erhaltung von Denkmälern des sogenannten deutschen Kulturerbes außerhalb der BRD. Die Antwort war negativ - solche Programme werden von der deutschen Regierung weder diskutiert, noch umgesetzt. Der zweite Teil des Treffens fand unter freiem Himmel statt. Ryszard Skałba stellte den Gästen während eines Spaziergangs  die Altstadt vor, wobei er auf das Problem der Oder-Insel auf der deutschen Seite der Oder hingewiesen hat. Der Mitarbeiter des Museums Jerzy Dreger präsentierte in der Bastion Filip die Museumsausstellung und wies zugleich auf die Problematik bei der Verwendung von Objekten dieser Art für museale Zwecke hin. Das Treffen wurde von den Teilnehmern als sehr fruchtbar und organisatorisch gut vorbereitet bewertet. Von beiden Ländern wurde ein Antrag gestellt, solche Dezember-Meetings in Zukunft abwechselnd alljährlich durchzuführen.