Leutnant Klaus Hellmann im Museum der Festung

Am 11. April 2017 besuchte einer der letzten noch lebenden Teilnehmer der Kämpfe um Küstrin im Frühjahr 1945. Er diente damals als Kommandeur der MG – Kompanie der 50. Panzer-Grenadier-Ersatzbataillons.

Herr Hellmann (93 J.) kam im Begleitung seines Sohnes. Sie spazierten über das Gelände der Altstadt und besichtigten die Ausstellung in der Bastion Philipp. Wir nutzten die Gelegenheit und befragten ihn zu seinen Erinnerungen an die Kämpfe um Küstrin und nahmen seine Aussagen auch auf Tonband auf. Dank seiner Erzählungen konnte die Geschichte des Verlaufs der Kämpfe um einige bisher unbekannte Teilstücke bereichert werden. Herr Hellman war Soldat der 3. Panzer-Grenadier-Division, in deren Reihen er an der Ost-Front, in Italien und an der Westfront kämpfte. Ende 1944 wurde er nach Küstrin versetzt und kämpfte nach der Ernennung der Stadt zur Festung bis zum 29. März bei der Verteidigung der Stadt. Anschließend geriet Hellmann mit den Resten seiner Kompanie in russische Kriegsgefangenschaft. Er verbrachte vier Jahre in einem Gefangenenlager in der UdSSR. Leutnant Hellmann kämpfte zunächst auf dem Gelände der Zellstofffabrik, besetzte mit seinen Leuten den Brückenkopf „Berliner Brücke“, und zog sich dann, als der Rückzugsbefehl kam, mit seinen Soldaten auf das andere Wartheufer zurück. Sie sprengten dabei hinter sich die Brücke und stationierten dann in der Region des Hornwerks auf dem Gohrin. Nach über 70 Jahren gelang es unserem Gast nicht immer sich genau zu erinnern, wo, wann und in welcher Reihenfolge die von ihm beschriebenen Ereignisse stattfanden, aber nichtsdestotrotz waren einige Details, die unserem Gast in Erinnerung geblieben sind, von überraschender Frische. Sie wurden alle sorgfältig von den Mitarbeitern des MTK aufgezeichnet.