Studenten auf den Kriegspfaden an der Warthe und Oder

Die Stiftung LRE Polska (Liberation Route Europe) hat erneut ihre Mission erfüllt, durch Bildungs- und Tourismusaktivitäten das Gedächtnis an die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs zu bewahren. Vom 28. bis 31. Oktober 2025 fand ein internationaler Jugendaustausch im deutsch-polnischen Grenzgebiet statt, der der Geschichte der Region Warthe und Oder gewidmet war – einem Gebiet, das in den letzten Monaten des Krieges zum Schauplatz intensiver Kämpfe wurde. An dem Austausch nahmen 18 Studierende mehrerer Hochschulen aus Polen, Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Frankreich und Belgien teil, die sich für Geschichte und interkulturellen Dialog interessieren. Fünf Tage lang nahmen die Jugendlichen an Workshops, Studienbesuchen und Feldforschungen teil und entdeckten Gedenkstätten auf beiden Seiten der Grenze.

Das Programm begann am 28. Oktober in Kostrzyn nad Odrą, einer Stadt, die symbolisch für die Zerstörungen des Krieges steht. Die Teilnehmer besichtigten mit unserem Reiseführer die Altstadt mit der Museumsausstellung in der Bastion Philipp und Stalag III C – ein ehemaliges deutsches Kriegsgefangenenlager, in dem während des Krieges Tausende von Gefangenen verschiedener Nationalitäten festgehalten wurden. Am Nachmittag fanden im Vortragssaal des Museums Workshops statt, in denen die Jugendlichen Artikel, Filme und Interviews erstellten und dabei gerne die Informationen nutzten, die ihnen von unseren Mitarbeitern vermittelt wurden.

Der nächste Programmpunkt war ein Besuch in Słońsk und im Museum für Martyrologie des KL Sonnenburg, das an die Opfer eines der ersten Konzentrationslager des Dritten Reiches erinnert. Im deutschen Teil des Programms besuchten die Teilnehmer das Schloss Klessin und das Museum der Seelower Höhen, Orte, die an die Schlachten des Zweiten Weltkriegs erinnern. Den Abschluss des Austauschs bildete ein Besuch im Museum Berlin-Karlshorst, in dem am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation Deutschlands unterzeichnet wurde.

Das von der Deutsch-Polnischen Jugendzusammenarbeit mitfinanzierte Projekt bot Gelegenheit, über Geschichte und Erinnerung nachzudenken, und wir freuen uns, dass wir aktiv zu seiner Umsetzung beitragen konnten.