Das Festungsmuseum rüstet auf und nach

Während der Winterpause ist Zeit für andere Dinge und Arbeiten, für die wir während der Touristen- und Museumssaison keine Zeit finden. Unter anderem sind wir damit beschäftigt, neue Artefakte und Ausrüstungen anzuschaffen. Vor kurzem haben wir zwei Gegenstände aus dem Bereich der Militaria erhalten. Das erste ist ein MG53, eine Kopie des deutschen Maschinengewehrs 42, das als „Hitlersäge“ bekannt ist und von Jugoslawien kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hergestellt wurde!

Für uns ist das ein besonderes Vergnügen, denn dieser Gewehrtyp war bisher noch nicht in unserer Sammlung. Das MG42 selbst war das häufigste Maschinengewehr in den Reihen der deutschen Einheiten während der Schlacht um Küstrin. Viele Legenden ranken sich um dieses Gewehr, was ihm großen Respekt verschafft haben muss. Ab Mai 1942 wurde es an vielen Fronten des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Das Design war so zuverlässig, dass es nach dem Krieg in großem Umfang kopiert wurde. Unter anderem in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Ein Beispiel dafür ist das MG-3, das auf den Leopard-II-Grundpanzern der 10. polnischen Panzerkavalleriebrigade montiert war. Unser Exemplar wird ab der neuen Saison nicht nur im Museum zu sehen sein. Es wird auch bei Veranstaltungen und Vorträgen zu sehen sein.Außerdem wurde er mit einer Munitionskiste mit einem Stück Munitionsband und einem Fach mit einem Ersatzlauf ergänzt. Er ist dauerhaft deaktiviert und somit vollkommen sicher.

Das zweite erworbene Stück ist eine Replik eines deutschen M40-Militärmantels, die für unseren Museumsreenactor Rafał Górecki bestimmt ist, der in der Uniform eines Soldaten der 1. polnischen Armee oft pro-patriotische Aktivitäten für die Jüngsten durchführt, z.B. im Rahmen der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag. Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen eines Frontsoldaten gehört natürlich der Mantel. Er diente als zusätzliche Bekleidungsschicht, die gegen die Kälte isolierte und in frostigen Nächten als zusätzliches Bettzeug diente, was ihn zu einem unverzichtbaren Ausrüstungsgegenstand machte. Warum haben wir also einen deutschen Mantel gekauft? Wir beeilen uns zu erklären. Die Soldaten an der Front warteten oft lange auf die vorgeschriebenen Uniformeinsätze. Der Krieg war in vollem Gange, und es kamen nicht genügend Ausrüstungsgegenstände an der Front an. Folglich waren die Soldaten und manchmal ganze Einheiten gezwungen, beim Feind nachzurüsten. Vereinfacht gesagt, wurden fehlende Uniformteile oder Ausrüstungsgegenstände aus den von den deutschen Einheiten zurückgelassenen Beständen beschafft. Schuhe, Mäntel, Gürtel oder Mützen gelangten auf breiter Front sowohl in die Hände polnischer als auch sowjetischer Soldaten. Der von uns gekaufte Mantel wurde an unsere Bedürfnisse angepasst: Die Schulterklappen (Epauletten genannt) wurden ersetzt und neue Knöpfe angenäht (Nachbildungen polnischer Militärknöpfe Muster 43, die so genannten „kurica“). Auf diese Weise kann der Reenactor des Museums die Uniformen bei Treffen im Freien auch an kalten Tagen präsentieren.

Auf dem Archivfoto unten tragen die Soldaten der polnischen Armee drei verschiedene Mäntel. Foto: Dobroni.pl