Die wandernde Grabplatte von Katharina

Drei Jahre nach dem Tod von Markgraf Johann gesellte sich seine Frau Katharina von Braunschweig (1518-1574) zu seiner Ruhestätte in der Kirchengruft. Katharina galt als äußerst genügsame und sparsame Person. Sie besaß mehrere Nebengebäude und einen Garten in Küstrin sowie weitere Ländereien in Schaumburg und Alt Drewitz. Sie gründete Neudamm auf einem ihr von ihrem Mann gestifteten Grundstück.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1571 erhielt sie Crossen und das Schloss, dem sie ein Renaissance-Aussehen verlieh. Sie starb dort am 16. Mai 1574 und wurde in der Marienkirche in Küstrin in der Krypta an der Seite ihres Mannes beigesetzt. Bei den archäologischen Arbeiten in den Ruinen der Marienkirche in den Jahren 1998-2000 gelangten die Archäologen bis zu den fürstlichen Krypten. Neben zahlreichen Artefakten wurde auch eine Nachbildung der Grabplatte Katharinas aus dem Jahr 1882 gefunden (das Original war während der französischen Besetzung von 1806-1814 zerstört worden). Der Deckel des Sarkophags befand sich in einem ziemlich erbärmlichen Zustand: Er war verformt und stark verschmutzt. Die Platte wurde im Jahr 2007 konserviert. Sie wurde viele Jahre lang am Berliner Tor ausgestellt. Im Jahr 2020 wurde der Deckel nach Dębno (Neudamm) ausgeliehen, wo er Teil der Ausstellung „Katharina von Braunschweig - Botschafterin von Dębno“ war, die anlässlich des 450-jährigen Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte in der örtlichen Stadtbibliothek gezeigt wurde. Die Platte ist kürzlich nach Kostrzyn zurückgekehrt, aber nicht für lange. Am Freitag, den 11.10., begab sie sich erneut auf Wanderschaft. Diesmal wurde sie zusammen mit 8 anderen Artefakten an das Archäologische Museum der mittleren Oder in Świdnica bei Zielona Góra ausgeliehen, das eine Ausstellung vorbereitet. Die Artefakte wurden von Direktor Arkadiusz Michalak persönlich abgeholt, unterstützt von dem Archäologen Hubert Augustyniak. Katharina wird erst nächstes Jahr nach Kostrzyn zurückkehren und hier wahrscheinlich länger bleiben.