Gespendete Munitionskiste

Auf den Dachböden und in den Kellern vieler (vor allem älterer) Häuser finden sich noch interessante Gegenstände. Dabei handelt es sich nicht um echte Schätze, auch wenn solche Kostbarkeiten gelegentlich vorkommen, sondern um gewöhnliche Gegenstände, deren historischer Wert größer ist als ihr materieller Wert. Das war bei der Munitionskiste der Fall, die Herr Igor Awiżeń vor einigen Tagen der Sammlung unseres Museums geschenkt hat.

Es handelt sich um eine hölzerne Munitionskiste für die Fliegerabwehrkanone 38, Kaliber 2 cm, die 100 Schuss Munition enthält. Das Exponat selbst ist in recht gutem Zustand erhalten. Es hat Reste von feldgrauer Farbe, Inschriften, die das Kaliber angeben, und einen Aufkleber, der über das Verfallsdatum der Munition, ihren Typ und ihren Verwendungszweck informiert. Der Kiste fehlen leider der Metalleinsatz und die Trennwände, in denen die Munition untergebracht war.

In unserer Sammlung haben wir bereits Flak 2 cm Kanonenteile, Munition und einen Werkzeugkasten. Diese Kanonen wurden von den Deutschen auch im Kampf gegen leichte gepanzerte Fahrzeuge oder lebende Truppen eingesetzt. Dieser Waffentyp wurde auch bei den Kämpfen um Küstrin eingesetzt. Eines der bekanntesten Fotos zeigt eine Flak, die auf dem Warthekai in der Nähe des heutigen Jachthafens aufgestellt ist. Das Foto rechts zeigt höchstwahrscheinlich ein Munitionsdepot mit diesem Kastentyp. Die Kiste wurde uns als Spende übergeben, und die Töchter des Spenders, Ola und Asia, waren Zeugen dieser Handlung. Interessanterweise wurde die Kiste von der Großmutter des Spenders als Behälter für die Aufbewahrung von Erbsen verwendet. Dies ist ein häufiger Fall, in dem Gegenstände, die während des Krieges benutzt wurden, nach dem Krieg ein neues Leben gefunden haben. Wir werden die Kiste zunächst konservieren und dann eine andere Verwendung für sie finden. Vielen Dank an den Spender!