Johannespreis an Jörg Lüderitz

Zum elften Mal hat der Verein für die Geschichte Küstrins den 2013 anlässlich des 500. Geburtstages des Markgrafen Johann von Brandenburg (Hans von Küstrin), gestifteten Johannespreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung ehren Vorstand und Mitglieder des Vereins Personen mit Verdiensten und besonderen Leistungen bei Forschungen und Publikationen zur Geschichte der Stadt und der Festung Küstrin. Die Preisverleihung fand diesmal am Samstag, dem 21. Oktober 2023, im Kulturhaus in Küstrin-Kietz statt.

Der Preis ging diesmal an Jörg Lüderitz, der mit seinen Büchern, die auf Rad- und Wandertouren in der ehemaligen Neumark und im Sternberger Land basieren, die Geschichte dieser Gebiete den polnischen und deutschen Lesern näher gebracht hat. Diese Touren begannen oft in Kostrzyn, das in den Büchern einen prominenten Platz einnimmt. Es sei daran erinnert, dass in den vergangenen Jahren eine der Preisträgerinnen die in Kostrzyn lebende Alicja Kłaptocz war. Das Festungsmuseum Kostrzyn war bei der Zeremonie durch seinen Direktor Ryszard Skałba vertreten, der dem Preisträger gute Wünsche und ein kleines Geschenk der polnischen Stadt Kostrzyn überreichte.

Jörg Lüderitz ist ein deutscher Buchhändler und Schriftsteller, Enkel des Heimatforschers Paul Biens (1874-1945). Seit 1954 lebt er in Frankfurt (Oder). Hier absolvierte er eine Lehre als Buchhändler. 1957 wurde er von einem DDR-Gericht wegen Verbindungen zur SPD-Jugendbewegung in West-Berlin zu 2 Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Während der Verbüßung seiner Haftstrafe musste er unter Tage im Bergbau bei Zwickau arbeiten. 1999 wurde er als Mittler zwischen Polen und Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seine Autobiografie erschien 2009 in polnischer Sprache unter dem Titel „Z Nowej Marchii do Nowej Marchii“ und in einer überarbeiteten Fassung 2012 in deutscher Sprache unter dem Titel „Heimat Brandenburg. Stationen meines Lebens“. "Er ist 88 Jahre alt.