Dies war wohl das wichtigste Ereignis der seit zwei Jahren andauernden Bauarbeiten. Aus diesem Anlass lud die Geschäftsführung des ausführenden Unternehmens, der Sächsischen Bau GmbH, alle am Gelingen des Projekts Beteiligten, von den Planern über die Investoren (Deutsche Bahn), Bauunternehmer und Subunternehmer bis hin zu Vertretern von Behörden und kooperierenden Institutionen zu einem Treffen ein. Auch das Festungsmuseum Kostrzyn, vertreten durch den Direktor Ryszard Skałba, war in dieser hochkarätigen Runde vertreten. Unsere guten Beziehungen wurden bei einer Führung durch die Altstadt und das Museum, an der zunächst die Mitarbeiter und dann die Unternehmensleitung teilnahmen, geknüpft, die wiederum in der Übergabe eines Fragments der abgebauten alten Brücke an unsere Bestände mündete. Am Richtfest nahm auch unser Freund, der bis 1945 in Kostrzyn lebte, teil: Klaus Thiel aus Berlin, der einige Geschichten im Zusammenhang mit den Kostrzyn-Brücken vortrug. Der Einschub der Brücke wurde auch von einer großen Gruppe interessierter polnischer und deutscher Bürger verfolgt, die sich auf der benachbarten Straßenbrücke aufstellten.
Der Bau der Brücke in Küstrin ist die derzeit größte Brückeninvestition der Deutschen Bahn in Deutschland. Sie ist die größte Kohlefaser-Schrägseilbrücke der Welt. Sie präsentiert sich prächtig und wird ein Vorzeigeobjekt für Kostrzyn und die Umgebung sein. Die Arbeiten werden noch bis Dezember dieses Jahres andauern. Doch die wichtigste und schwierigste Etappe liegt bereits hinter den Bauleuten.