Karl Heinrich von Stülpnagel besucht Kostrzyn

Der Name Stülpnagel ist den Forschern der Geschichte unserer Stadt gut bekannt. Die Kaserne, in der das 50. Infanterieregiment stationiert war (Stülpnagel-Kaserne, heute Waldsiedlung), trug diesen Namen, in der Kaserne an der Landsberger-Straße war unter anderem das 48. Infanterieregiment von Stülpnagel (5. Brandenburgisches) stationiert, und die heutige Kościuszki-Straße ist die ehemalige Stülpnagelstraße. Hier wurde auch der „Stülpnagelmarsch“ um 1900 vom Stabsorchestermusiker Franz Kloss komponiert. Er wurde nach Vertretern dieser Adelsfamilie benannt.

Vor vier Jahren kontaktierte uns ein Angehöriger dieser Familie, der auf der Suche nach Erinnerungsstücken an sein Geschlecht in Kostrzyn war. Die Suche führte dazu, dass mehrere Leihgaben aus unserem Museum in die Gedenkausstellung des Dominikanerklosters in Prenzlau aufgenommen wurden. Nachdem wir uns 2021 wegen der Pandemie nicht persönlich treffen konnten, ergab sich in diesem Jahr die Gelegenheit. Karl Heinrich von Stülpnagel, Restaurator und Möbelhistoriker, Mitarbeiter des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig, der sich für die mit seinen Vorfahren so verbundene Stadt interessiert, besuchte am 29. August mit seiner Frau unser Museum. Nach einem Treffen und einer Diskussion mit der Leitung unserer Einrichtung sowie einem Rundgang durch die Altstadt und die Ausstellung in der Bastion Philipp fuhren die Gäste zunächst in die Neustadt, um die Orte zu besuchen, die einst den Namen ihres berühmten Vorfahren trugen, und dann nach Dąbroszyn (Tamsel), wo sie eine Kirche besichtigen wollten. Fasziniert von den Orten, die sie besuchten, kündigten sie die Ankunft einer größeren Gruppe von ihren Bekannten und Verwandten an.