Denkmal aus Drewitz kommt in die Altstadt

Nach den deutschen Einigungskriegen 1864-1871 wurden im ganzen Land Hunderte von Denkmälern zum Gedenken an die im Kampf gefallenen Soldaten errichtet. In Küstrin wurden die Einheiten der Garnison, die in den Einigungskriegen gekämpft hatten, besonders verehrt. Zum Gedenken an ihren Einsatz und den des gesamten deutschen Volkes wurde ein entsprechendes Denkmal in der Mitte des damaligen Marktplatzes der Altstadt errichtet. Ähnliche Denkmäler wurden in Schaumburg und Alt Drewitz (heute Stadtteile von Kostrzyn) errichtet.

Von dem Denkmal auf dem Altstädter Markt ist nur noch ein beschädigtes Fundament übrig, und in Schaumburg fehlt jede Spur des Denkmals. In Alt Drewitz wurde das Denkmal auf dem Platz vor der Kirche aufgestellt. Für das Denkmal wurde eigens ein kleiner Erdhügel angelegt. Das Denkmal war von einem Metallzaun umgeben, und in den Ecken wurden Eichen als universelles Symbol der Tapferkeit gepflanzt. Diese Eichen wachsen noch heute. Der Obelisk stand bis in die 1960er Jahre. Dann wurde er abgerissen und seine Steine wurden bei der Kirchenruine aufgestellt. Im April dieses Jahres führte das Museum der Festung Küstrin Vermessungsarbeiten an der Stelle des Denkmals durch. Dabei wurde unter einer Grasschicht ein stark zersetzter Ziegelsockel auf dem Fundament gefunden. In einer Online-Diskussion auf unserem FB-Profil sprach sich die überwältigende Mehrheit dafür aus, die Denkmalfragmente auf dem erhaltenen Fundament zu platzieren, obwohl es auch einige Gegenstimmen gab. Wir haben auch die städtischen Behörden mit dem Thema vertraut gemacht: den Bürgermeister und den Stadtrat. Der Vorschlag, Elemente des Obelisken am ehemaligen Standort zu errichten, wurde negativ beurteilt. Deshalb haben wir das Denkmal am 11. August in die Altstadt transportiert und auf dem Marktplatz aufgestellt, auf den Fundamenten des nach dem Krieg entfernten Denkmals, das zum Gedenken an die Gefallenen der Einigungskriege errichtet worden war. Es hatte also fast identische Züge wie das Denkmal in Drewitz. Das Denkmal ist unvollständig, außerdem sind einige der Blöcke zerbröckelt oder gesprungen. Wir haben diese Blöcke gesetzt, ohne die Absicht, die ursprüngliche Anordnung und das ursprüngliche Aussehen wiederherzustellen. Es wird gereinigt, aber wir werden keine weiteren Rekonstruktions- oder Restaurierungsarbeiten durchführen, da es sich nicht um den ursprünglichen Standort des Denkmals handelt. Auf diese Weise haben wir ein Stück der Geschichte unserer Stadt bewahrt.