Manöver beendet, Ausstellung eröffnet

Erneut marschierten preußische Truppen im Rahmen der jährlichen Frühjahrsmanöver historischer Militärformationen aus der friderizianischen Zeit in die Altstadt von Küstrin ein. Diesmal schränkten Kälte und Regen die Zahl der Teilnehmer stark ein, die drei Tage lang im Fort Gorgast kampierten. Fast dreißig der Ausdauerndsten, darunter auch einige weibliche Marquetten, fanden sich am Samstag (29.04.) vormittags ein, um am Sockel des Denkmals des Markgrafen Johann von Küstrin einen Bericht über die Aktivitäten der teilnehmenden Vereine zu verlesen.

Dies geschah nicht ohne Kanonenschüsse. Anschließend zogen die militärischen Formationen zur Katte-Promenade, wo ein Musketen-Salut abgefeuert wurde.  Es gab auch Märsche und Scharmützel zwischen den Truppen und eine gemeinsame Erfrischung auf der Terrasse des Restaurants im Hotel Bastion, wo die farbenfrohe Gruppe großes Interesse bei den Gästen und Kunden der umliegenden Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe weckte. Nach dem Essen fand pünktlich um 12:00 Uhr die Eröffnung der Ausstellung "Schlacht bei Kunnersdorf" im Berliner Tor statt - auch hier kam unsere Museumskanone zum Einsatz. Der Eröffnung ging ein Vortrag von Prof. Grzegorz Podruczny im Hörsaal unseres Museums voraus, der sich seit mehreren Jahren mit der Thematik beschäftigt und das Schlachtfeld erforscht. Die polnisch-deutsche Ausstellung ist hauptsächlich das Ergebnis seiner Arbeit und der seiner Kollegen. Dazu gehören auch die Archäologen unseres Museums, die 2019 ein Grab mit den Überresten mehrerer in der Schlacht gefallener Soldaten untersuchen. In der Ausstellung präsentieren wir nur eine kleine Anzahl der interessantesten und charakteristischsten der mehreren Tausend Objekte, die im Zuge der Forschungen gefunden wurden. Ergänzt wurde die Ausstellung durch eigene Exponate und eine preußische Schützenuniform und -ausrüstung, die uns Helmut Lucas, ein Artillerist aus Letschin, zur Verfügung gestellt hat. Leider forderte das Wetter seinen Tribut nicht nur von den Darstellern, sondern auch von den Zuschauern und Touristen, die in viel geringerer Zahl als sonst in die Altstadt kamen. Die Ausstellung am Berliner Tor ist bis zum Ende der Tourismussaison zu den Öffnungszeiten der Touristeninformation zu sehen.