Küstriner Straßenbahn ohne Geheimnisse

Am Samstag, den 22. April, luden wir Liebhaber der Geschichte von Kostrzyn/Küstrin, insbesondere der Straßenbahn und des öffentlichen Stadtverkehrs, zu einem Vortrag über die Geschichte der Straßenbahn in unserer Stadt ein. Erinnern wir uns daran, dass die erste (pferdegezogene) Straßenbahn in Küstrin vor genau 120 Jahren, im Jahr 1903, in Betrieb genommen wurde.

Die Straßenbahn fuhr mit einer kurzen Unterbrechung bis 1945, als die Ereignisse im Februar und März ihrem Leben ein endgültiges Ende setzten. Obwohl ein oder zwei Wagen überlebten und höchstwahrscheinlich auch nach dem Krieg in Gorzów und Łódź noch in Betrieb waren, wurde der Straßenbahnbetrieb in Kostrzyn nicht wieder aufgenommen. Die Masten für die elektrische Traktion wurden demontiert, das Depotgebäude abgerissen und die Straßenbahnschienen aus dem Kopfsteinpflaster der Stadt gezogen. Der Kommunikationswissenschaftler Remigiusz Grochowiak aus Szczecin berichtete über all dies. Seitdem sind 73 Jahre vergangen. Gibt es heute noch materielle Zeugnisse in der Landschaft der Stadt, Spuren der Existenz der Straßenbahnlinie hier? Es stellt sich heraus, dass ja. Der Museumsdirektor Ryszard Skałba stellte sie in seinem Vortrag vor. Es gibt nur vier Standorte: zwei in der Altstadt und zwei in der Neustadt. Etwa 25 Personen nahmen an dem Vortrag teil, darunter Straßenbahnfreunde aus Gorzów und Deutschland. Außerdem besuchte uns der Autor des Buches „Küstrin. Stadtgeschichte und Stadtverkehr“ Frank Lammers aus Berlin. Wir danken den Anwesenden für ihre Teilnahme und möchten alle Einwohner von Kostrzyn und Touristen, die uns besuchen, ermutigen, bei ihren Besichtigungen und Spaziergängen in der Stadt nach Spuren der Straßenbahnen zu suchen.