In der Nacht vom 30. zum 31. Januar 1945, zwei Tage vor der Besetzung von Słońsk durch Einheiten der Roten Armee, richteten die deutschen Faschisten 819 Insassen des Lagers Sonnenburg hin. Seit vielen Jahren werden am Jahrestag dieses bestialischen Mordes Gedenkveranstaltungen durchgeführt. In diesem Jahr fanden die Feierlichkeiten am 27. Januar statt. Unter den anwesenden Gästen waren der Woiwode von Lubuskie, Władysław Dajczak, und der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław, Martin Kremer. Auf Einladung des Bürgermeisters der Gemeinde Słońsk nahmen auch Geistliche, Vertreter von Vereinen, staatlichen und kommunalen Einrichtungen sowie Einwohner teil. Kostrzyn nad Odrą wurde von Stadtrat Michał Kunt und Ryszard Skałba, dem Direktor des Festungsmuseums, vertreten.
Nach einem Gottesdienst in der örtlichen Kirche begaben sich die Teilnehmer auf das Gelände neben dem Martyriumsmuseum, welches seit 1974 funktioniert und sich mit der Geschichte des Lagers Sonnenburg befasst. Nach den Ansprachen und dem Totenappell wurden am Denkmal für die Ermordeten Blumensträuße niedergelegt. Begleitet wurde dies von einer Ehrenkompanie der polnischen Armee, die einen Ehrensalut abfeuerte. Die Teilnehmer legten auch Blumensträuße auf dem Friedhof in Słońsk nieder, wo sich die Massengräber der ermordeten Kriegsgefangenen befinden. Die Gedenkfeierlichkeiten endeten mit künstlerischen Darbietungen im Gemeindezentrum von Przyborów. Es war auch eine Gelegenheit für direkte Kontakte und Gespräche. Der deutsche Konsul nahm eine Einladung von Direktor Skałba zum Besuch des Festungsmuseums in Kostrzyn an, der noch in diesem Jahr stattfinden könnte.