Drzewice, bis 1945 Alt-Drewitz, war nach dem Krieg ein unabhängiges Dorf im Kreis Chojna (ehem. Königsberg/Nm.) in der Woiwodschaft Szczecin. Die Verbindungen zwischen diesem Dorf und Kostrzyn waren jedoch so stark und vielfältig (angefangen bei den Einwohnern, die hauptsächlich in Kostrzyn arbeiteten, über die Pfarrgemeinde Kostrzyn, zu der Drzewice gehörte, bis hin zu Bildungsfragen - die Schüler besuchten Schulen in Kostrzyn), dass die Entscheidung, das Dorf in Kostrzyn einzugliedern, sehr begrüßt wurde. Diese Verbindungen waren auch schon vor dem Krieg stark. Auch das 1938 veröffentlichte Adressbuch von Küstrin enthielt Alt-Drewitz. Der Ort selbst war vor allem dadurch bekannt, dass sich an seinem Rande während des Zweiten Weltkriegs das Kriegsgefangenenlager Stalag III C befand, dessen Häftlinge unter anderem in den Küstriner Industrieanlagen arbeiteten.
Die Geschichte von Drzewice wurde vom Museum der Festung Kostrzyn im Jahr 2012 aufgegriffen, als der Regionalwissenschaftler Józef Piątkowski die Geschichte des Ortes zunächst in einer Reihe von Museumsvorträgen und dann in einem historischen Seminar im Rahmen der Festungstage vorstellte. Dieser Vortrag wurde im selben Jahr in der Publikation „Stadt und Festung von Kostrzyn nad Odrą. Ausgrabungen. Friedhöfe. Tempel“ (Geschichte von Drzewice 1262-2012) präsentiert, die in unserem Shop (oder online) erwerben werden kann.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde am 13. August auf dem Gut „Zagródek“ in Drzewice ein Familienfest für die Bewohner dieses Stadtteils (und nicht nur) veranstaltet. Das Wetter war gut, es gab viele Attraktionen: von dem Freizeitlauf, den beliebten Hüpfburgen, Ständen, Wettbewerben, Spielen, Essen und Trinken bis hin zum Bühnenprogramm, zu dessen Höhepunkten ein Konzert der bekannten und beliebten lokalen Musikgruppe „Drzewiczanie“ gehörte.
Das Museum der Festung Kostrzyn leistete seinen kleinen Beitrag zum Gelingen der Feierlichkeiten. Vor allem Direktor Ryszard Skałba war es, der die betreffende Verordnung fand, die Ratsmitglieder und die Stadtverwaltung an das Datum des Jahrestages erinnerte und sie darüber informierte, was die „Initialzündung“ für den weiteren Verlauf der Ereignisse darstellte. Auch der vielbesuchte Stand einer Töpferin (Magdalena Żukowska aus Kostrzyn) war dank des Museums auf der Veranstaltung zu sehen. Wir freuen uns, dass wir zumindest auf diese kleine Weise dazu beitragen konnten, die Einwohner von Drzewice und Kostrzyn an dieses wichtige Ereignis in der Geschichte der Stadt zu erinnern.