Bunt, tanzend, laut und fröhlich

Nach einer mehrjährigen Pause wurde die Altstadt während der traditionellen Frühjahrsmanöver wieder von Darstellern deutscher historisch-militärischer Vereine besucht. Zum ersten Mal schlugen sie ihr Lager auf dem Festungsgelände auf - bisher war ihr Biwakplatz das Fort Gorgast, von wo aus sie zu uns zu Übungen kamen. Diesmal stand bereits am Freitagabend eine Reihe von Militärzelten aus der Zeit Friedrichs des Großen (18. Jahrhundert) an der Mauer zwischen Berliner Tor und der Bastion König.

Der Samstag begann mit einem Kanonenschuss als Weckruf, gefolgt von einem Appell vor dem Sockel des Denkmals von Markgraf Johann. Die Teilnehmer des Treffens hörten sich einen kurzen Vortrag über den Siebenjährigen Krieg an. Nach einem Rundgang durch die Museumsausstellung in Begleitung unserer Fremdenführer fand die offizielle Eröffnung der Ausstellung von Militärfahrzeugmodellen statt. An der Eröffnung nahmen die Schwester des verstorbenen Kostrzyner Modellbauers Jacek Wojciechowski, Frau Krystyna Wojciechowska, und der Autor einiger der Modelle, Romuald Komorowski, teil. Die Ausstellung wurde von Rafał Górecki präsentiert, einem Mitarbeiter des Museums, der nebenbei auch Modellbauer ist. All dies fand vor dem Berliner Tor statt, während vor dem Tor eine höfische Tanzshow von einer Gruppe wunderschön gekleideter Damen des Stettiner Vereins "Metrum" in Begleitung von uniformierten preußischen Offizieren aufgeführt wurde. Friedrich der Große selbst war ebenfalls anwesend, diesmal jedoch nur als Beobachter. Die Veranstaltung gipfelte in einem Militärmanöver auf dem Renneplatz. Es gab Aufmärsche, Kommandos, Schüsse, das Laden der Waffen, das Knallen der Musketenschüsse und viel Rauch. Den größten Knall verursachten jedoch die von den Artilleristen bedienten Kanonen, darunter auch unsere Museumskanone. Rafał Górecki erlebte nach vorheriger Ausbildung seine Feuertaufe und wurde mit der Bedienung der Kanone beauftragt. Wir freuen uns, dass die Altstadt wieder einmal zum Leben erweckt wurde, das Wetter war gut, auch wenn es ein wenig schade ist, dass nur eine relativ kleine Gruppe (ca. 300 Personen) der Einwohner von Kostrzyn den ganzen Tag über an der Veranstaltung teilnahm. Offensichtlich entschieden sich andere an diesem Tag für die Attraktionen der Neustadt. Weitere Ereignisse liegen noch vor uns.