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Besuch des Bürgermeisters von Reinbek

Ungewöhnliche Gäste erschienen am Freitagmorgen, dem 23.03. 2018, im Museum der Festung Küstrin - eine Delegation der Stadt Reinbek. Was verbindet diese Stadt, die in der Nähe von Hamburg liegt, mit Kostrzyn?

Vor einiger Zeit berichteten wir über das Auffinden der persönlichen Gegenstände des letzten deutschen Bürgermeisters von Küstrin Hermann Körner während der Aufräumungsarbeiten in der Scharrnstraße in der Küstriner Altstadt. Körner überlebte den Krieg und wurde 1951  zum Bürgermeister von Reinbek gewählt. Eduard Balzasch, ein Mitarbeiter des Magistrats dieser Stadt, erfuhr aus der deutschen Presse über unseren Fund und hat mit  uns in dieser Angelegenheit Kontakt aufgenommen.

Auf Einladung des Direktors Ryszard Skałba  besuchten uns  der Bürgermeister Björn Warmer, Dr. Carsten Walczok vom Stadtarchiv und der oben erwähnte Mitarbeiter der Stadtbehörde Eduard Balzasch. Der Besuch galt nicht nur dem Ort der Entdeckung und den dort aufgefundenen Gegenständen, sondern auch den uns zur Verfügung stehenden Informationen über die Person Körners, insbesondere über seine Haltung als hochrangiger Offizier der NSDAP während der Schlacht um Küstrin 1945.

Die Gäste erhielten von uns recht komplexe Informationen, die den angesehenen Reinbeker Ehrenbürger doch  in einem etwas anderen Licht darstellen. Unsere Gäste machten natürlich  einen Rundgang durch die Altstadt und besuchten die Ausstellung in der Bastion Philip. Zu ihrem lebhaften Bedauern konnten sie leider nicht am Seminar anlässlich des 73 Jahrestages der Beendigung der Kämpfe um Küstrin teilnehmen, bei dem es ja auch um die Rolle Hermann Körners ging.

Aber auch für unser Museum hatte dieser Besuch einen messbaren Effekt: die  Gäste übergaben uns  originale Briefe, die von einem Freund Körners stammen -  dieser Freund  berichtete über einen Besuch in Küstrin im Jahre 1965! Neben ausführlichen Beschreibungen enthalten die Briefe Fotos über den damaligen Zustand der Stadt!

Das ist für uns eine unglaublich wichtige Informationsquelle. Selbstverständlich werden wir die Ergebnisse der Auswertung dieser Briefe mit Ihnen teilen.