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Ein Besuch bei den Nachbarn

Letzten Freitag (02.09.2022) haben wir, wie geplant, eine weitere historische Exkursion unternommen, die von unserem Museum organisiert wurde. Diesmal führte der Weg über die Grenze in unsere Partnerstadt Seelow. Diesmal nutzten 20 Personen aus Kostrzyn und Umgebung (darunter einige unserer regelmäßigen Teilnehmer) unser Angebot.

Der erste Programmpunkt war das am Fuße der Seelower Höhen gelegene Schweizerhaus, ein wenig bekanntes Gebäude, das nicht nur das Fachwerkhaus selbst, sondern auch das gesamte Anwesen umfasst, das einst ein Musterbauernhof mit Obstgarten, Weinberg, Orangerie, Bienenpalast und Park war. Dank eines Fremdenführers des Vereins, der sich heute um das Anwesen kümmert, erfuhren wir etwas über die Geschichte des Ortes und die Geschichte des Gründers Hugo Simon. Die nächste Station war das Gelände der Gedenkstätte Seelower Höhen, wo unser Museumspädagoge Jarosław Przespolewski auf dem Gelände des sowjetischen Soldatenfriedhofs den Verlauf der Schlacht um die Höhen (16.-19. April 1945) erläuterte. Wir sahen auch ein Denkmal für einen Soldaten der Roten Armee und Exemplare von Waffen, die in den Kämpfen eingesetzt wurden. Unser nächster Halt war der Ort Friedrichsdorf (2 km von Seelow entfernt) mit seinem historischen Getreidespeicher, der heute als Ausstellungsgalerie mit Restaurant genutzt wird. Dort sahen wir eine Ausstellung von DDR-Radios und -Fernsehern, Brotbackvorrichtungen und -geräten, eine Ausstellung von Bildern der Oderlandschaft und einen Kunsthandwerksladen. Der Museumsdirektor Ryszard Skałba, der auch als Dolmetscher fungierte, diente hier als Fremdenführer. Einige Teilnehmer nutzten auch das Verpflegungsangebot im Speichernrestaurant. Wir besuchten auch die örtliche Barockkirche, wo wir etwas über die Geschichte der Familie von Marwitz erfuhren, die das Gut vor der Nationalisierung besaß. Dies wurde uns von einem Mitglied des örtlichen Pfarrgemeinderats mitgeteilt. Danach ging es nördlich von Seelow zum Krugberg, einer Anhöhe mit schönem Blick auf das Oderbruch, mit dem Friedenswald und Skulpturen, die dort 2012 während eines Bildhaiersymposiums aufgestellt wurden. Der letzte Punkt auf der Tagesordnung war die Teilnahme am Seelower Stadtfest, das gerade am Freitag begann. Dort trafen wir den Bürgermeister von Kostrzyn, Andrzej Kunt, und wurden vom Bürgermeister von Seelow Jörg Schröder persönlich begrüßt. Eine angenehme Überraschung erwartete uns von Seiten unserer Gastgeber: Für unsere Gruppe wurden Sitzplätze reserviert und wir wurden mit einem Imbiss und Getränken bewirtet. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft! Wir sahen ein großartiges Konzert von Joe's Big Band, wir waren beim Anstich eines Bierfasses dabei, der von Kanonenschüssen begleitet wurde, dann gab es ein Konzert einer Blaskapelle aus Międzychód und einen Laternenumzug durch die Stadt. Außerdem konnten wir das Endspiel der Seelower Tischtennismeisterschaften und ein Konzert der Band Madoxxx verfolgen sowie Erfrischungsstände inmitten der schönen Beleuchtung des Kulturzentrums genießen. Die Rückkehr nach Kostrzyn verlief in heiterer Atmosphäre, um 22:00 Uhr waren wir da. Geplagt von Fragen der Teilnehmer nach der nächsten Reise können wir nur versprechen, dass in diesem Jahr noch eine weitere kleine Reise organisiert wird, die wir ankündigen werden, und ab der nächsten Saison werden wir ein komplettes Programm für unsere Reisen auflegen.