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Werden die unbezahlbaren Denkmäler an die Oder zurückkehren?

Die Stadt Kostrzyn, die unter Kriegen, Bombardierungen und Bränden gelitten hat, ist arm an materiellen Kulturgütern aus den vergangenen Jahrhunderten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Kirchenbücher und Stadtregister verbrannt und Kulturdenkmäler zerstört. Allerdings ist nur ein kleiner Teil erhalten geblieben und befindet sich in Archiven, hauptsächlich in Deutschland. In polnischen oder deutschen Museen sucht man jedoch vergeblich nach Kunstwerken oder anderen Artefakten, die mit Kostrzyn in Verbindung stehen.

Wir wissen, dass das Historische Museum in Berlin den Turnierharnisch des Markgrafen Johann von Küstrin ausstellt, dass das Stadtmuseum in Berlin eine Gipsfigur zeigt, die als Modell für die Statue des Markgrafen diente, und dass das Stadtmuseum in Brandenburg an der Havel das Schwert aufbewahrt, mit dem der Leutnant Hans Hermann von Katte enthauptet wurde.

Umso sensationeller ist die Information, dass neben diesen auch andere sehr wertvolle Gegenstände aus unserer Stadt erhalten geblieben sind! Vor einigen Monaten bot ein privater Sammler aus Deutschland dem Stadtmuseum Viadrina in Frankfurt die Möglichkeit, mehrere Stücke aus seiner wertvollen Sammlung zu verkaufen. Es handelt sich um eine Abendmahlskanne aus der Marienkirche von 1650, eine silberne Amtskette der Küstriner Hofrichter und Bürgermeister aus der Zeit um 1640, einen Küstriner Prunkhumpen aus der Zeit um 1720, eine Schale von Christiane Juliane Hedwig v. Burgsdorff, der Tochter des Gouverners der Festung Küstrin, Oberhauptmann Conrad von Burgsdorff, ebenfalls aus der Zeit um 1720, eine Oblatendose der Marienkirche aus dem Jahr 1649/50 sowie mehrere andere einzigartige und wertvolle Objekte aus der Region (z. B. aus Sonnenburg und Arnswalde).

Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, äußerst seltene und historisch wertvolle Objekte zu erwerben. Der vorgeschlagene Preis (190.000 EUR) übersteigt jedoch die Möglichkeiten des Frankfurter Museums, so dass nach Möglichkeiten gesucht wird, die Mittel für diesen Zweck aus anderen Quellen zu beschaffen. Der Direktor unseres Museums Ryszard Skałba traf sich in dieser Angelegenheit mit Tim Müller, dem Direktor des Museums Viadrina, in Frankfurt. Wir werden Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten.